Seit dem Bau der Öresundbrücke wächst Malmö sehr stark, sowohl was Einwohner als auch Wirtschaft betrifft. Heftig diskutiert wurde in Schweden die Entscheidung von IKEA, einen Teil seiner Zentrale von Göteborg nach Malmö zu verlagern. Und Malmö bereitet sich nun darauf vor, ca. 900 Familien neu aufzunehmen.
Der Erfolg Malmös wurde in der Ausstellung auf den sog. "Malmö Spirit" zurückgeführt (anders als so manch deutsches Museum sind fast alle Ausstellungstücke auch in Englisch beschriftet...). Dieser Geist von Malmö wurde nach dem Niedergang der Werftindustrie, die bis in die 80er Jahre die Wirtschaft der Stadt dominierte, entwickelt. Er kennzeichnet sich durch eine enge Zusammenarbeit von Politik, Unternehmern und Banken. Diesen Punkt fand ich insofern interessant, als eine solche enge Zusammenarbeit bei uns mindestens als Klüngel, wenn nicht schlimmeres, bezeichnet werden würde. Hier wurde es aber als ein besonders erfolgreiche Kooperation gesehen. Der Erfolg gibt dem momentan auch recht.
Im Museum konnte man außerdem ein U-Boot besichtigen (hineinklettern und durchkrabbeln - ich hatte definitiv die falschen Schuhe an, um durch solche Luken zu steigen), das eines von acht in den letzten Kriegsjahren in Schweden gebauten kleinen U-Booten zum Küstenschutz war und wohl bis in die 60er Jahre eingesetzt wurde.
Am Nachmittag sind wir dann noch einkaufen gewesen - mit der Erkenntnis, das hier selbst Baumärkte durchdesignt sind. Da macht es gleich doppelt Spaß, dem Ehemann beim Schlagbohrer-betrachten zuzusehen...
Und die Nachbarn haben wir noch kennengelernt, ein englisch-französisches Ehepaar mit ebenfalls drei Kindern, ebenfalls ein Junge, zwei Mädchen und fast gleich alt. Perfekt! Die Kinder haben sich auch gleich gefunden und gespielt. Sie wohnen seit August und wie wir auf Zeit hier, aber nur für zwei Jahre. Die Mutter hat in Tübingen studiert und wohnte auch schon in Kornwestheim. Jetzt habe ich noch einen Abnehmer für schwäbische Spezialitäten!
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