Dienstag, 20. Mai 2014

Hohe Kultur in Kopenhagen - 20.05.2013

Ich dachte, wir als Familie müssten auch mal die kulturellen Angebote von Kopenhagen nutzen. Außerdem haben alle so von der neuen Oper dort geschwärmt, so dass ich mich nach Veranstaltungen für Kinder dort umgesehen habe. Ich habe aber leider nichts gefunden (oder es übersehen), so dass ich bei der Veranstaltungsreihe "Musik2go" der Oper gelandet bin. Dort wird etwa einmal monatlich ein Abend nur von einer Instrumentengruppe gestaltet, also nur Streicher, nur Blechbläser oder - in unserem Fall - nur Schlagzeug (Orchesterschlagzeug, wohlgemerkt, dazu gehören auch Xylophon, Glockenspiel, Marimba neben Trommeln, Pauken, Becken und sonstigem). Das ganze nur 1,5 Stunden und vorher kann man die Instrumente im Foyer ausprobieren. Ich dachte, das könnte auch etwas für die Kinder sein, nicht zu lang, mit etwas zum anfassen. Also, Karten gebucht.

An jenem Samstag (12. April) sind wir also nach Kopenhagen aufgebrochen. Im Internet stand etwas, dass man auch mit dem Boot zur Oper fahren könnte (diese liegt nämlich auf einer Insel), aber das war uns dann zu unsicher, wann und wo die Boote abfahren. Das Navigationsgerät hat auch nicht gemeckert, als wir die Adresse eingeben haben. Man kommt problemlos mit dem Auto zur Oper hin, man fährt nur quasi durch die Hinterhöfe der Stadt, also an einem Kraftwerk vorbei, durch ein Gewerbegebiet und an Schrebergärten entlang. Etwas seltsam, wenn man sich für die Oper aufgebrezelt hat. Der Weg mit dem Boot wäre wahrscheinlich der schickere gewesen.


Die Oper ist im Jahr 2004 fertiggestellt worden und von Hennig Larsen entworfen (und bezahlt von Mærsk McKinney Møller und der «A.P. Møller und Chastine McKinney Møller Stiftung» laut Wikipedia. Maersk ist eine große dänische Reederei). Die Architektur ist ganz schick, aber der hintere Teil sieht eher aus wie ein Bürogebäude, finde ich (rechts im Bild). 
Jedenfalls haben wir dann im Foyer die Instrumente ausprobiert (eine große Trommel, eine kleine Trommel, eine japanische Trommel und eine Marimba) und zwei (gelbe) Boote mit Besuchern am operneigenen Schiffsanleger ankommen sehen. Sehr sympathisch finde ich, dass es in der Oper (und auch im Theater) immer zwei Garderoben gibt: Eine zum Abgeben mit bezahlen (was schwierig war für uns, da wir keine dänischen Kronen hatten) und eine "Vertrauensgarderobe", wo man seine Jacke selbst an den Haken hängt. D.h., die Pelzmantelbesitzer zahlen, den Fallschirmseide-Blouson kann man auch so aufhängen. 
Das Konzert war dann, nun ja, anspruchsvoll. U.a. ein Stück von Steve Reich. Ich fand es insgesamt faszinierend und toll, welche Geräusche und Rhythmen, aber auch Melodien man mit all diesen Schlaginstrumenten hervorbringen kann. Die komplette Bühne war vollgestellt und die 7 Musiker haben sich dann je nach Stück an anderen Instrumenten hervorgetan. Der Innenraum der Oper ist auch ziemlich schick mit neuster LED-Technik:




Während des Konzerts ist Valerie eingeschlafen, Frederik meinte danach, es sei zu "75% gut" gewesen und Amelie fand es blöd. Chris Kommentar war, dass man Mathematikanfängern ja auch nicht als erstes den Logarithmus präsentiert. Ich fand's klasse. 

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