Mittwoch, 30. Oktober 2013

Sturm und Kartons - 30.10.2013

Tja, am Sonntag hatten wir nicht viel zu tun. Wir waren morgens etwas unromantisch im Bahnhof zum Frühstücken, aber der Bahnhof ist schön und Café war es auch. Dann im Supermarkt einkaufen (das geht hier auch sonntags), dabei haben sich die Kinder jeweils etwa ein Pfund Süßigkeiten an den hier üblichen Süßigkeitenwänden ausgesucht. Drei Jahre Zähneputzen umsonst.

Und danach stand natürlich noch die wichtige Zimmerverteilung an - welches Kind bekommt welches Zimmer. Diesmal hat sich Amelie das größte Zimmer geschnappt, Frederik das zweitgrößte und Valerie wurde bestochen, indem sie zwei Zimmer bekommt. Es gibt hier nämlich noch ein winziges Zimmerchen, das vorher ein Büro war, so dass Valerie nun zwar das kleinste der Kinderzimmer hat (das immer noch größer ist als ihres in Stuttgart), aber zusätzlich eben ein Spielzimmer. Das fand Amelie (wohlgemerkt im größten Zimmer logierend) "TOTAL ungerecht, weil Valerie hat ja dann zwei Zimmer." Nach einiger rational-vernünftiger Diskussion - "aber Du hast ja das größte Zimmer", "willst Du lieber in Valeries Zimmer?" - mussten wir dann doch auf die Schröder-Methode zurückgreifen. Basta.

Wir Eltern hatten dann noch zu überlegen, wie wir unsere drei Wohnzimmer-Möbelstücke auf den 40 qm Wohnzimmer so verteilen, dass es absichtsvoll stylish-leer aussieht...

Montag um acht standen die Möbeljungs dann vor der Tür und bereits mittags hatten alle ihre Betten wieder.
Allerdings hieß es mittags dann auch, dass ab 16 Uhr die Öresundbrücke für den Verkehr gesperrt würde und eine Wetterwarnung Stufe 3 ausgegeben. Wie wir später erfuhren, gab es diese Stufe erst zwei Mal überhaupt und sie bedeutet, dass alle aufhören zu arbeiten, ihre Kinder abholen und möglichst schnell nach Hause gehen sollen. Um vier war der Sturm dann da. Tatsächlich heftigst. Die Pappel der Nachbarn war mir eher unheimlich, aber dann hat es den Fliederbaum in unserem eigenen Vorgarten umgeweht und natürlich genau auf den Weg zwischen Eingang und Haustür drauf. Zum Glück waren die Umzugsjungs gerade alle entweder im Haus oder im Laster, es ist also nichts passiert. Und sie hatten das Bäumchen auch in nullkommanix zur Seite geschafft und dann einfach weiter Kisten ins Haus getragen (Die Firma ist aus Kiel. So einen echten Jung von de Waterkant haut nichts so schnell um). Hier der Baum nach dem Zur-Seite-räumen:



Chris war zu der Zeit gerade im Baumarkt und ist dann zum Strand gefahren, um ein bisschen Katastrophentourismus zu betreiben. Hier ein Video vom Strand, bevor es richtig losging (Achtung: beide Videos sind eher groß, Ladezeit könnte also etwas dauern):



Als der Sturm jedoch so richtig loslegte, ist Chris dann doch lieber ganz schnell wieder zurückgekommen und war schwer beeindruckt. Fliegende Gischt soweit das Auge reichte, kaum noch Luft gekriegt und beinahe umgeweht. Hier ein Eindruck aus dem Auto:



Den Nachrichten am Abend konnten wir (mehr oder weniger) entnehmen, dass wohl der Bahnverkehr in ganz Südschweden eingestellt worden war und auch einige Bäume aus dem Weg zu räumen sind. War das nun unsere Begrüßung in Schweden? Wir werden sehen.

Bis auch das überlebenswichtige Lego für Frederik kam, dauerte es noch bis zum späten Nachmittag, aber dann konnte sein Flugzeugbau wieder losgehen. Und am Abend ging dann auch der Fernseher, so dass wir die heißgeliebten "Phineas und Ferb" das erste Mal auf schwedisch genießen konnten. Zum Glück kennen die Kinder die meisten Folgen auswendig, so dass es auf den Text nicht so ankam.

Am Dienstag ging es weiter und abends konnten wir einen Rekord zu feiern: Der erste Umzug ohne übrigbleibende Umzugskisten! Um 18 Uhr waren wir kartonfrei. Hurra!

Zur Begrüßung fehlt ein Koffer - 30.10.2013

Das waren ein paar anstrengende Tage! Am Freitag gegen drei war unser Haus in Stuttgart tatsächlich komplett leer. Unsere Reisetaschen, ein paar geliehene Schlafsäcke und Luftmatratzen lagen noch rum, aber sonst wirklich Leere - mit Nachhall beim Sprechen. Die Umzugsleute waren auch überaus gründlich, sogar meinen fertig gepackten Kulturbeutel haben sie mitgenommen. Als ich es dann mittags bemerkt habe, war er ganz weit hinten im Lkw - keine Chance ("Ihr Mann hat gesagt, alles einpacken." - hatte er auch. Und das hatte ich nun von meinem Friseurtermin.). Unter dem Motto "natürliche Schönheit" habe ich mir dann mit Kinderzahnpasta und Fußballshampoo beholfen - riecht nicht so himbeerig wie das Lillifee-Shampoo.

Ohne Tisch und Stühle haben wir es auch vorgezogen, essen zu gehen und dann eine eher unruhige Nacht alle zusammen in Frederiks Zimmer verbracht. Samstag morgen haben wir das letzte Mal gute schwäbische Weckla (die nur in Berlin so heißen, ich weiß) gefrühstückt und uns fünf Brezeln als Überlebenspaket mitgenommen. Dann noch das Haus etwas sauberer gemacht (warum ist es dann am saubersten, wenn man auszieht...?), Schlafsäcke und Luftmatratzen zurückgegeben, einmal Mittagessen gewesen und schließlich hat Sabine netterweise unser Gepäck abgeholt und wir sind mit der S-Bahn zum Flughafen gefahren. Dort haben dann Roman und Franny und natürlich Elli auf uns gewartet. Kurze Verwirrung noch beim Einchecken, weil die Ausweise der Kinder im Umzugskarton waren - beim letzten Flug nach Kopenhagen hatte keiner danach gefragt. Wir durften dann doch alle mit, auch wenn Frederik sicher lieber in Stuttgart geblieben wäre.



Der Flug war ok, bei der Ankunft fehlte dann ein Koffer, aber es war zum Glück der von Chris, der ja sowieso die meisten Sachen schon in Malmö hatte. Die Brezeln hielten die Kinder bei Laune, bis wir in dem einfach unglaublich riesigen Einkaufszentrum "Emporia" (muss man nicht draufklicken, ist das klassische "Grüne-Wiese"-Einkaufszentrum mit ziemlich übertreibender Architektur, aber anscheinend gehen vor allem die Dänen aus Kopenhagen dorthin, so dass es der Stadt Malmö nicht schadet) noch zu Abend gegessen haben. Diese und die folgende Nacht haben wir im Wohnzimmer übernachtet. Die drei Kinder auf unseren beiden Gästematratzen, die Chris schon im August mit nach Malmö genommen hatte, und wir beide auf dem Sofa, das uns unsere Vermieter überlassen haben. War durchaus bequem. Die erste Nacht war also gut. Das ist doch schon mal was wert.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Friseur und Spaghetti - 24.10.2013


Auf die vielfachen besorgten Nachfragen hin noch ein kleiner Nachtrag: Ja, ich werde am Freitag früh noch mal zum Friseur verschwinden. Chris ist dann da und kann die Umzugsleute dirigieren und ich kann mir eine Pause vom Staub wischen und hinterher putzen gönnen.

Der Großteil unserer Sachen ist eingepackt und ich stelle fest, dass das mit dem Vorausplanen gar nicht so einfach ist. Gestern Abend sollte es Spaghetti geben; ich hatte entsprechend einen Topf, Salz, ein Sieb, tiefe Teller und Gabel und Löffel vor den Kartons gerettet. Die Sauce war schon fertig und stand auf dem Herd. Also, ich mach mal eben Nudeln. Tja, aber genau die hatte ich vergessen.... Sie waren gut verpackt in einem von ca. 20 Kartons mit Küchensachen.

Zum Glück haben wir gute Einpacker, die nicht nur "Küche" auf die Kartons schreiben, sondern auch genauer, was drin ist. Ich habe zwar eine Weile gebraucht, um "LBM" als Lebensmittel zu identifizieren, aber dann war das Abendessen gerettet.

Schlafen gehen war so eine Sache; Frederik hat mit seinen Kartons eine Mauer quer durch sein Zimmer  gebaut, Amelie sich eine Höhle und Valerie hat überall mitgeholfen. Eingeschlafen sind sie dann aber alle im Elternbett...

Seit heute morgen kommt nun keiner unserer Nachbarn mehr aus unserem Sträßchen hinaus (und zu Fuß nur, wenn man dünn ist), denn der Umzugswagen blockiert es komplett. Ein Foto habe ich gemacht; wenn ich herausfinde, wie man hier Fotos einstellen kann, werde ich es zeigen. Die (schwangere) Nachbarin kam gerade eben so noch vorbei, den Kinderwagen haben wir über den Zaun der vordersten Nachbarn gehievt und so am Lkw vorbei geschafft.

Mal sehen, wie es weiter geht. Bis zum nächsten Mal!


Dienstag, 22. Oktober 2013

Letzte Termine - 22.10. 2013

Hier also wie versprochen ein Blog über unsere Erlebnisse in Schweden in den nächsten drei Jahren.


Jetzt sind die letzten Tage in Stuttgart angebrochen. Ich habe herausgefunden, wie man einen Blog erstellt und versuche jetzt noch schnell einen Friseurtermin zu bekommen. Aber ob ich noch Zeit dafür habe? Nebenbei muss ich auch noch massenweise Muffins backen für die diversen Abschiedsfeiern der Kinder und daran denken, sie rechtzeitig an den richtigen Ort zu bringen - was heute schon mal nicht geklappt hat...
Morgen kommen die Umzugsleute, dann ist es vorbei mit der Ruhe. Am Samstag geht es dann "richtig" los. Wie das dann alles klappen soll, ist mir noch nicht klar. Passt der Wasserkocher mit in die Reisetasche? Wir haben nicht an Handtücher gedacht und müssen die auch noch einpacken! Muss ich gleich morgen alle Klamotten für die Kinder bis nächsten Montag fertig gepackt haben oder reicht das noch am Donnerstag? Passt zwischen das alles überhaupt noch ein Friseurtermin?

Hach ja, es könnte alles etwas einfacher sein, aber dann wäre es nicht so spannend.

Bis zum nächsten Mal, dann wahrscheinlich schon aus Schweden. Heike